Lo 100 von fräsfritz.de
Unverwechselbar ist das Design der Lo 100 , einer von Alfred Vogt 1955 entwickelten Maschine für den Kunstflug. Die o.g. Aufnahme entstand im Museum auf der Wasserkuppe, weitere Originalaufnahmen konnte ich am Flugplatz Hetzles (Fänkische Schweiz) machen.
Für einen Modellbauer, der schon Einiges gebaut hat, ist die Lo 100 ein außergewöhnliches Projekt, das Abwechslung sowohl beim Bau, als auch im Flug verspricht. Auf der Suche nach einem geeigneten Winterprojekt, wurde ich bei Friedrich Schmitt – fräsfritz.de – in Limburg fündig. Das angebotene Teileset für die Lo (GFK-Rumpf, Frästeile für HLW/SLW/Flächen und Rumpf, samt einem 1:1 Bauplan) entsprach meinen Vorstellungen und Budget.
Die Lo ist in einem Maßstab 1:4,4 gehalten, will heißen mit 225 cm Spannweite, Rumpflänge von ca.140 cm und einem Gewicht von ca. 2,7 kg ist sie für mich noch in einer ‚handelbaren‘ Größendimension z.b. Eigenstart beim Hangflug. Die ewige Diskussion, welches Profil für die Lo am geeignetsten sei, ist hier mit einem spotlichen Profil von Martin Hepperle (MH43) beantwortet.
Nach kurzer Rücksprache mit H. Schmitt, bestellte ich die Lo und erhielt zum versprochenen Termin den Bausatz, was heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich ist. Die mit äußerster Präzision hergestellten Frästeile und exakte Passigkeit der Teile zueinander beeindruckten mich schon sehr. Der Rumpf ist von Hunschok gefertigt, ist sauber laminiert und zudem noch relativ leicht. Balsaholzbeplankung, Kiefernholz für Holme und Kleinzeug müssen selber ergänzt und zugeschnitten werden. In Zusammenspiel mit dem riesigen Plan, kann es mit dem Bau losgehen.
Im ersten Teil des Berichts gehe ich auf einige Punkte beim Bau ein, wie ich sie umgesetzt habe. Da man Erfahrung im Holzbau mitbringen muss und schon einige Modelle ‚alter Prägung‘ gebaut haben sollte , verstehen sich die Bilder als ‚insight‘ in das Projekt.
Rumpf
Trotz geringer Spannweite ist der Rumpf einer Lo schon recht ‚fett‘. Ein Flugkollege witzelte – ein ‚ Nurrumpfmodell‘. Aber gerade das macht die Lo, auch in dieser kleinen Größe, so imposant.
Landekufe und Laufrad
Die Landekufe fertigte ich aus 4 Lagen 1mm Sperrholz und jeweils einer Lage Gewebeband. Auf einer kleinen Form laminiert, behält sie ihre Biegung. Befestigt und gelagert wird die Kufe in Messingbeschlägen. Der Haken für den Katapultstart ist in der vorderen Kufen-Aufnahme integriert. Die Dämpfungselemente sind aus einem flexiblen Gartenschlauch und werden nicht durch eine Verkleidung – Rumpf/Landekufe – verdeckt. Mal sehen, wie die Kufe härtere Landungen hangaufwärts verträgt.
Das Laufrad läuft in einem sehr stabilen Käfig, der im Rumpf mit dem Hauptspant verbunden ist.
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Kabinenhaube und Cockpit
Ich konnte es nicht lassen, einen kleinen, vereinfachten Cockpitausbau vorzunehmen. So fertigte ich einige wenige leichte Balsaholzteile für die Innenausstattung. Die Kabinenhaube und der Rahmen entstammen dem Bausatz.
Höhenleitwerk/Seitenleitwerk
Die nachfolgende Aufnahme zeigt die Leitwerke der Lo mit der Betriebsnummer 3014 (Standort Flugplatz Hetzles) im Original.
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Genau so soll meine Lo aussehen. Ich wählte das gleiche Farbdesign für mein Modell – in weiß mit ‚ferrariroten‘ Kunstflugstreifen.
Die Anlenkung des SLW im Modell erfolgt mit Seilzügen über ein Servo am Hauptspant. Die getrennten Höhenruder habe ich über je ein 9mm Servo im Höhenruder angelenkt. Eine kostspielige Lösung, die zudem rund 40g Blei in der Rumpfspitze verursacht. Im Gegenzug aber einfach zu realisieren und spielfrei.
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Im noch folgenden Teil 2 werde ich auf den Flächenbau, Komplettierung des Modells und Finish eingehen.