Winterprojekt 2020/2021
Für den Winter 2020/2021 machte ich mich auf die Suche nach einem ‚besonderen‘ Semi Scale Segelflugzeug Projekt. Dabei sollte die Integration eines Klappimpellers in das Segelflugmodell wesentlicher Bestandteil sein. Bestenfalls müsste ein Originalflugzeug, das sowohl als Glider als auch als Jet Glider gebaut wurde, gefunden werden. Keine einfache Aufgabe.
Bei meiner Suche entdeckte ich in einem Graupner Katalog von 1962 die Fouga Sylphe als Jet Glider. Diesen Bausatz kannte ich bereits, da ich schon 1966 das kleine Modell gebaut hatte.
Bei weiterer Recherche stellte sich heraus, dass 1948 dieses Flugzeug auch als CM-08/13 Sylphe démotorisé in Frankreich von den Konstrukteuren Castel und Mauboussin als reines Segelflugzeug gebaut wurde. Damit war meine Vorlage für mein Winterprojekt gefunden.
Das 13m spannende Original wurde im Maßstab 1:5,7 nachgebaut. Das ergibt beim Modell eine Spannweitte von 228 cm. Als Tragflächenprofil kommt das HQ Acro 1,5/12 zum Einsatz. Die Flächenbelastung wird wohl um die 70 liegen. Auf ein Fahrwerk verzichte ich, da das Modell vornehmlich am Hang zu Einsatz kommen soll. Lediglich eine Landekufe nimmt die Kräfte bei der Landung auf.
Impeller und Klappmechanik
Für einen Impeller von WeMoTec – Mini Fan evo – mit dem Motor Het 2W23 / Lipo 5S fand ich bei BAUER Feinmechanik eine Klapptriebsmechanik Typ 72 mit Spindelantrieb, die sich für das Projekt eignete.
Jetzt begannen die ersten Zeichenversuche, wie das Klapptriebwerk in den noch zu entwickelnden Rumpf integriert werden könnte. Auf den Impellereinlauf wollte ich nicht verzichten, so dass eine Mindestbreite von 9,6 cm im Bereich des Impellers notwendig war.
Im Rumpfgerüst sieht dann die nicht ausgefahrene Impeller Einheit so aus (Seitenansicht). Befestigt an einem Hauptspant hinter der Flächensteckung.
Nachfolgend das fertige Klapptriebwerk im ausgefahrenem Zustand mit aufgesetztem Rumpfverschlussdeckel und mini Schubrohr. Die abgegebene Leistung des Triebwerks liegt bei über 50% des Flugzeuggewichts. Die Leistungsaufnahme beträgt ca 1.100 W. Das reicht auf alle Fälle für gute Flugleistungen.
Rumpfbau
Erster Schritt war die Zeichnung eines Plans und Festlegung der Position für die Flächen, der Impellereinheit und des HLW Hebels. Hierbei nehme ich am PC die Proportionen von Bildern ab und transferiere diese auf die Seitenansicht des Modells. Darauf folgte die Erstellung der zwei Hauptspannten, zwischen denen der Impeller zu liegen kommt.
Alle weiteren Spanten werden über ein Seiten/Höhenverhältnis gezeichnet und am Modell gestrakt. Mit 3mm Balsaholzleiten beplankt wird dann der Rumpf in Form geschliffen. Danach habe ich die Sektionen des Abschlussdeckels für den Impeller und den Kabinenhaubenbereich abgeformt und GKK Teile erstellt.
Die Kabinenhaube wird im Stempelverfahren ‚tiefgedrückt‘.
Fertig: Ansicht Kabinenhaube mit Pilot, Kabinenhaubendeckel und Impellerabdeckung am Modell.
Fertiges Modell mit ausgefahrenem Impeller. Gestartet wird mit dem Katapult wegen der Hohen Flächenbelastung. Das Modell wird mit einem Lipo5s 4000 (470g) betrieben und ist mit insgesamt 2,5 Kg kein Leichtgewicht. Warten wir den Erstflug ab. Ich bin gespannt.